Sicherheit – unser tiefster Wunsch.
Und doch eine Illusion?

Sicherheit ist eines der grundlegenden Bedürfnisse des Menschen. Sie gibt auf der einen Seite Halt und Orientierung – auf der anderen Seite aber schränkt sie uns auch ein, begrenzt uns und lässt uns verharren und unbeweglich werden. Sie ist die Matrix unserer Komfortzone.

Der Mensch braucht Sicherheit um sein Leben zu organisieren. Sie zählt zu einer der Superresourcen nach den 4 Grundmotiven von Dirk Eilert‘s – Motivationskompass®.

 

Was erzeugt Sicherheit um die Anforderungen des Alltags zu meistern?

Es sind die Strukturen im Tagesablauf, die uns Sicherheit geben. Strukturen, die wir selbst gestalten und in unseren Gedanken und unseren Gefühlen erschaffen um die Welt besser einordnen und verstehen zu können.

 

Der amerikanische Psychologe Abraham H. Maslow zeigt in seiner Bedürfnispyramide, dass Sicherheit eines der tiefsten Bedürfnisse von uns Menschen ist und die Basis bildet für die eigene Komfortzone und die Möglichkeit der persönlichen Entwicklung.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die einzelnen Stufen der Bedürfnispyramide nicht völlig getrennt voneinander sind, sondern sich vielmehr überschneiden. Was viele Menschen heute als Selbstverwirklichung verstehen, ist in Wahrheit meistens das Streben nach Sicherheit und sozialen Bedürfnissen.

Wie oft üben Menschen einen Beruf aus, der sie nicht erfüllt. Geld verdienen steht im Vordergrund (Sicherheitsbedürfnis), Karriere machen oder es anderen Menschen recht zu machen (soziales Bedürfnis). Fast jeder will einfach nur reich sein und damit nicht mehr arbeiten müssen.

Selten erkennen die Menschen, dass man auch aus reiner Freude und Sinnhaftigkeit gerne einer Tätigkeit nachgeht. Was im Übrigen vielmehr unserem Wesen entspricht, als nichts zu tun. Erst in diesem Stadium kann der Mensch der Selbstverwirklichung wirklich nahe kommen.

Die Erfüllung der grundlegenden Bedürfnisse löst in uns Entspannung und Vertrauen aus und schafft damit Raum für Neues und die Möglichkeit der Weiterentwicklung.

 

Warum sind Struktur und Gewohnheiten so wichtig?

 

Gewohnheiten sind die umgesetzten Strukturen, die wir erschaffen haben um, ohne groß nachdenken zu müssen, unseren Alltag zu bewerkstelligen. Sie sind die Struktur, die uns trägt und uns das Leben erleichtert.

Es können einerseits liebgewordene Rituale sein oder uns sehr nützliche, alltägliche Abläufe. Andererseits kennt jeder von uns auch die lästigen und nervigen Angewohnheiten, die wir so schwer ablegen können.

 

Gewohnheiten sind ein Automatismus, den unser Gehirn braucht um nicht bei jeder Aktion alles von vorne denken zu müssen. Damit spart es Energie. Allerdings macht diese Methode eine Veränderung auch zur Herausforderung.

 

Strukturen zu schaffen gibt uns Orientierung und stillt unser Sicherheitsbedürfnis. Indem wir unsere Strukturen überdenken und gegebenenfalls sinnvoll erweitern, verschaffen wir uns Handlungssicherheit und stabilisieren unser innerstes. Dadurch kann sich Vertrauen bilden und Urvertrauen entstehen.

Mut als wichtiger Faktor auf dem Weg zu mehr Sicherheit

 

Veränderungen in Gang zu setzen oder alte Gewohnheiten loszulassen bedeutet etwas Altbekanntes aufzugeben oder zumindest in Frage zu stellen. Es kann den bekannten „Sprung ins kalte Wasser“ bedeuten. Desto öfter man springt, desto eher wird das Vertrauen in sich selbst gestärkt und die Selbstwirksamkeit gefördert. Das wiederum stärkt das Selbstvertrauen und das Gefühl der Sicherheit kann sich einstellen.

 

Mut ist ein wesentlicher Faktor, der die nötige Energie freisetzt um Altes loszulassen oder Neues zu wagen.

 

Mut ist nicht immer laut. Manchmal ist es die ruhige, leise Stimme am Ende des Tages, die sagt:

„Morgen versuche ich es wieder!“

 (unbekannt) 

 

Mut braucht es auch um sich zu zeigen, wichtige Entscheidungen zu treffen und sich in seinem Umfeld zu behaupten. Besonders mutig müssen wir sein um uns, unsere eigenen Bedürfnisse zu erlauben. Des weiteren, sie zu kommunizieren und dann Strategien zu entwickeln, sie in unserem Umfeld auch leben zu können.

Dafür müssen wir auch mal unsere Komfortzone verlassen und einen nicht vorgefertigten Weg beschreiten. Das lässt uns wachsen und stärkt uns. Das Resultat ist Sicherheit.

Sicherheit – Illusion oder innere Kraft?

Der Mensch strebt nach Sicherheit und geordneten Verhältnissen, die er unter Kontrolle hat und bestimmen kann. Das Leben lehrt uns aber im „Flow“ zu sein und bietet uns deshalb diese Art der Sicherheit nicht an.

Wer jedoch seinem Herzens- und Seelenweg folgt und damit im Flow ist, wird automatisch in Sicherheit sein. Dadurch werden sich Dinge einfach so ergeben, die Puzzelsteine werden sich zusammenfügen und das Leben wird fließen. Eine Sicherheit wie wir sie erwarten wird nicht nötig sein.

Menschen neigen dazu, sich Sicherheit im außen zu schaffen, wie Strukturen, Materielles und ein passendes Umfeld. Denn das erleichtert die Tagesabläufe und wirkt unterstützend. Jedoch ist diese Art der Sicherheit wandelbar. Das bedeutet, dass sie sich verändern kann und sich manchmal auch auflöst. Sich nur darauf zu verlassen kann im Falle einer Veränderung Stress auslösen und einen wankenden Boden erzeugen.

In solchen Fällen ist zum einen ein vertrauensvolles soziales Netzwerk wichtig, das unterstützt und trägt. Zum anderen ist es Urvertrauen, die Verbundenheit zu sich selbst und Selbstwirksamkeit die innerlich stark machen und das Gefühl von Sicherheit erzeugen. Diese Kraft kommt aus dem innersten unseres Wesens und ist, wenn sie gut verankert ist, unumstößlich.

 

Wie kannst du deine innere Kraft finden und stärken?

 

Meditation & Zentrierungsübungen

  • Atemübungen – sie führen dich sofort in deine Kraft
  • Schreibe dir auf, was du schon alles aus eigener Kraft geschaffen hast und WIE du es gemacht hast – so erkennst du deine Selbstwirksamkeit
  • Schreibe dir auf, was du besonders gut kannst und gerne tust – das sind deine Stärken
  • Sei dir wohlgesonnen und übe Selbstfürsorge – tue Dinge, die dir guttun, dir Spaß machen und dein Wohlbefinden fördern. Hör‘ auf an dir rumzukritisieren und erlaube dir so zu sein, wie du bist.

Wie uns Sicherheitsdenken schützt und gleichzeitig begrenzt

Achtsam und aufmerksam durchs Leben zu gehen hat sich evolutionär bewiesen. Es schützt vor schon bekannten Gefahren und gibt uns die Möglichkeit schneller auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Wenn der Mensch jedoch versucht im Leben alles abzusichern und kontrollieren zu wollen, wird der Raum in dem er sich bewegen kann immer kleiner werden.

Liegt der Sicherheitsgedanke im Fokus, wird die Komfortzone immer kleiner, weil die Absicherung immer größer wird. Das schränkt die Möglichkeiten ein und verhindert Offenheit und Entwicklung. Damit stagniert der Lebensfluss und einhergehend die Lebensfreude.

Menschen mit diesem Denken halten sich oft an Bekanntem fest und wehren sich gegen jegliche Veränderung. Damit ist ein Weiterkommen oder ein Neuanfang und eine persönliche Entwicklung kaum möglich.

Loszulassen bedeutet, sich von Vorstellungen, Glaubenssätzen, Emotionen, Anhaftungen, Abhängigkeiten, manchmal auch von Menschen und Dingen zu lösen.

Sich die Frage zu stellen: Wie gut kann ich leben, wenn ich all das gehen lasse, was mich begrenzt? Dadurch erkennen lernen kann, dass das “innere Freiheit “ bedeutet und die eigene innere Größe und Kraft wachsen lässt. Sich zu lösen bedeutet nicht zwangsläufig alleine durch das Leben gehen zu müssen, es bedeutet:

„Frei in sich und seinen Entscheidungen zu sein“

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